Prävention - Fragen und Antworten

Warum wurde das Institutionelle Schutzkonzept verfasst und erlassen?
Sicherlich hat das Bekanntwerden sexueller Übergriffe nicht nur in der katholischen Kirche dazu beigetragen, eine ordentliche Handlungsdirektive zu verfassen. Dazu gehört auch der bisher z. T. unzulängliche Umgang mit den Betroffenen auf beiden Seiten der Fälle. Darüber hinaus soll und kann mit unserem ISK das Klima und der Umgang der Katholiken untereinander und unseren Gästen gegenüber grundlegend verändert werden. Das gilt in besonderem Maße für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen! Gewalt soll keinen Raum mehr bei uns finden, respektvoller Umgang untereinander soll unser Standard sein!

Steht zunächst ein Personenkreis unserer Pfarrei unter Generalverdacht?
Nein! Es geht eben nicht darum mögliche Tätergruppen zu benennen oder unter Beobachtung zu stellen. Vielmehr soll jede einzelne Person  - ganz gleich wo und wie Sie/Er sich einbringt - dafür gewonnen werden, unsere Pfarrei zu einem sicheren Ort zu machen, in dem Respekt untereinander herrscht und achtsam miteinander umgegangen wird.
Es soll potenziellen Tätern möglichst erschwert wird, Schwächen unseres Systems für seine Tat auszunutzen!  Wir sind auf die Mitarbeit jedes Menschen und auf seine spezielle Erfahrung und Blickwinkel aus seinem Tätigkeitsbereich angewiesen!

Worum geht es im Kern in unserm ISK?

    • Gewalttaten sollen im Rahmen unserer Kirche möglichst verhindert, aber so weit wie möglich erschwert werden! Wir möchten dazu beitragen, die Fallzahlen in unserer Gesellschaft deutlich zu senken.
    • Unsere Mitglieder und Mitarbeiter sollen alle gleich gut darin geschult sein, auf welche kritischen Umstände in unserem Umfeld zu achten ist, und wie wir richtig und hilfreich reagieren, sollte ein entsprechender Fall eintreten.
    • Wir erhoffen uns durch den respektvollen Umgang miteinander eine neue Betonung des eigentlichen Grundsatzes unseres Glaubens: “gelebte Nächstenliebe“.  Wirklich gelebte Nächstenliebe schafft vertrauensvolle und geschützte Bereiche!
    • In Ausübung der durch Jesus geforderten Nächstenliebe soll durch unser ISK deutlich werden, dass sich die katholische Kirche um unsere Gesellschaft bemüht, Verantwortung übernimmt, und dabei auch konkrete, rasch greifende Hilfe und entsprechende Ansprechpartner anbietet! Und diese Hilfe bieten wir in erster Linie den Betroffen, und unserem Grundsatz folgend auch dem Helfer und dem Täter an.


Was erwartet mich in einer Schulung?
In unseren Schulungen wird über das Thema "sexualisierte Gewalt" gesprochen, dies jedoch in einer achtsamen Weise! Der Themenbereich, der sich mit sexualisierter Gewalt befasst, bildet einen Teilbereich der Schulung. Darüber hinaus setzen wir uns mit grundsätzlichen Theorien, Mechanismen und möglichen Gefahren auseinander. Wir schauen konkret auf unsere Pfarrei und bieten Handlungs- und Unterstützungsfäden an.  Sie sind mit Ihrem Blickwinkel gefragt und werden für das Thema im Alltag sensibilisiert.

Kann jeder / jede an einer Schulung teilnehmen?
Ja! Alle sind eingeladen eine Schulung oder eine Infoveranstaltung zu besuchen. Gerne kommen wir auch zu einem Informationsabend in Ihre Gruppe.

Warum erhalten alle aktiven Ehrenamtlichen ein ISK, eine Selbstverpflichtungserklärung und eine Empfangs- und Datenschutzerklärung?
Wir möchten, dass in unserer Pfarrei alle aktiven über die Präventionsarbeit informiert sind Es werden alle eingeladen, die Selbstverpflichtungserklärung zu unterschreiben und damit auch das eigene Handeln zu reflektieren. Für alle, die in ihrem Ehrenamt Kontakt mit Kinder-, Jugendlichen oder Schutzbefohlenen haben, ist die Unterzeichnung der Selbstverpflichtungserklärung Pflicht.
Jeder kann in seinem Ehrenamt / seiner Aufgabe zum Ansprechpartner*in eines / einer Betroffenen werden. So kann jede*r von uns - aus Sicht der Kinder - zu festen Bestandteilen unserer Kirche werden, in der sie sich ggf. Hilfe und Verständnis erhoffen. Es reicht irgendein weiterer Faktor aus, um für das Kind zu einer vertrauensvollen Person zu werden, dem es sich öffnet: etwa Ähnlichkeit mit einem geliebten Familienmitglied, passende Altersstufe, Sympathie oder ein aufmunterndes Lächeln unsererseits. Mit der Empfangs- und Datenschutzerklärung erhalten wir die Möglichkeit einen Überblick  über die Verbreitung des ISK zu erhalten und die Möglichkeit über Neuerungen zu informieren.